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Reclaim Optimismus:
Wie die Hinterland of Things 2025 Deutschland wirtschaftlich neu ausrichtet

RECLAIM OPTIMISMUS: DER TON DES TAGES

Reclaim – das war das zentrale Motto der diesjährigen Hinterland of Things. Die Konferenz in Bielefeld setzte ein klares Zeichen: Es reicht nicht, nur von Krisen zu reden – wir müssen sie als Katalysator begreifen. Für Innovation. Für Zusammenarbeit. Für Optimismus.

Ein Reclaim-Act, wie er im Buche steht. Die Veranstaltung brachte Menschen aus Mittelstand, Startup-Szene, Politik und Investmentwelt zusammen. Und alle einte die Überzeugung: Wenn Deutschland seine wirtschaftliche Kraft zurück will, braucht es Mut, Haltung und Struktur – auf menschlicher wie systemischer Ebene.

Der Grundton war klar: Optimismus. Trotz aller geopolitischer Unsicherheiten, Energieengpässen und regulatorischen Bremsen – die Stimmung war entschlossen. Fridtjof Detzner brachte es im Eröffnungspanel auf den Punkt: „Wir müssen uns nach vorne lehnen, sonst können wir nicht steuern.“ Brigitte Mohn betonte: „Wir müssen positiv bleiben – es gibt keine Alternative.“ Und selbst die politische Weltlage wurde nicht nur als Bedrohung gesehen. Frauke Holzmeier: „Ohne Donald Trump geht gar nichts.“ Sebastian Pollok verwies darauf, dass sich die Bewerberzahlen im EU-Forschungsbereich seit Trumps Präsidentschaft gesteigert haben. Der Appell: „Lernen, in allem auch Möglichkeiten zu sehen.“ Auch Dominic Gross heißt in seiner Keynote alle Forscher:innen aus den USA willkommen.

RECLAIM MENSCHLICHKEIT: BILDUNG, RESILIENZ, HALTUNG

Die wirtschaftliche Zukunft beginnt beim Menschen. Lifelong Learning, neue Kompetenzen und Resilienz waren zentrale Themen. Pip Klöckner warnte vor „Cognitive Offloading“ – also der Gefahr, kritisches Denken auszulagern. Der Mensch müsse befähigt werden, nicht ersetzt. Das heißt auch: Bildung muss neu gedacht werden, vom Onboarding im Mittelstand bis zur Grundschule. Die Founders Foundation setzt genau hier an, mit dem Ziel, junge Führungskräfte für die digitale Transformation auszubilden.

RECLAIM TECHNOLOGIE: VON ROBOTIK BIS KI

FERNRIDE zeigte mit autonomen Trucks, wie KI in der Industrie real eingesetzt wird. Im Hamburger Hafen fahren vier Lkw bereits KI-gesteuert, mit einem Fahrer, der alles im Blick hat. Auch wenn eine Möwe den Verkehr für einen Moment stilllegt. Das Modell: „So viel KI wie möglich, so viel Mensch wie nötig.“ Auch Startups wie Robco oder Toolify Robotics präsentierten konkrete Lösungen für den Mittelstand. KI, Automatisierung und neue Jobprofile wie Data Engineers oder KI-Trainer:innen – das alles wurde nicht nur als Zukunftsmusik präsentiert, sondern als bereits umsetzbare Realität.

RECLAIM KOLLABORATION: MITTELSTAND + STARTUPS = ZUKUNFT

Im Panel mit Tina Dreimann und Florian Nöll wurde deutlich: Venture Clienting funktioniert nur, wenn beide Seiten sich verstehen. Tina: „Holt euch einen Bridge Builder.“ Florian: „So viel Adventure ist nicht in Venture Clienting. Aber man braucht jemanden, der Händchen hält.“

Eva Valentina Kempf (Henkelhausen) und Alexandra Kohlmann (ROWE) zeigten, wie Transformation im Mittelstand konkret aussieht. Schnelle Entscheidungen, Retrofit-Lösungen mit echtem Kosten-Nutzen, Nachhaltigkeit als DNA. Kempf: „Wir müssen als Arbeitgeber attraktiv bleiben – und in die Zukunft investieren.“

RECLAIM KAPITAL: INVESTOR:INNEN, DIE MEHR WOLLEN

Elina Berrebi (REVAIA) sagte: „Jetzt ist der richtige Moment, zu investieren. Die geopolitische Lage zwingt uns zum Umdenken. Wir müssen unser Geld dort einsetzen, wo unser Leben stattfindet.“ Philipp Herrmann (BRYCK) forderte Entfragmentierung und Entbürokratisierung für Startups. Caroline von Linsingen von der Deutschen Börse stellte eine neue Kampagne vor: „Wir möchten, dass Unternehmen nicht nur Bilanzen zeigen, sondern Geschichten erzählen. Equity Stories, die greifbar machen, was ein Unternehmen bewegt.“

RECLAIM REALITÄT: DEALS STATT DEKO

Was die Hinterland of Things 2025 so besonders macht, ist der Mut zur Unaufgeregtheit. Hier wird nicht gepitcht, um zu glänzen – sondern um gemeinsam Probleme zu lösen. In der Exhibition Area treffen Mittelständler:innen direkt auf Startups wie Evasive Robotics, Ethan AI oder Akeno. Ohne Showtreppe, ohne Buzzword-Bingo. Statt Selfies gibt’s Handschläge – und konkrete Deals. Die Atmosphäre ist pragmatisch. Und genau deshalb produktiv. Hier geht es nicht um Hype, sondern um Handwerk. Nicht um Wirkung nach außen, sondern nach innen: in Prozesse, in Produkte, in echte Transformation.

RECLAIM VERANTWORTUNG: DER KAPITALMARKT BEKOMMT EIN GESICHT

Auch der Kapitalmarkt will neu gedacht werden – das zeigte Caroline von Linsingen von der Deutschen Börse. Ihre Botschaft: Unternehmen brauchen mehr als Zahlen – sie brauchen Geschichten. Zusammen mit dem Werbekonzern Ströer bringt die Deutsche Börse diese „Equity Stories“ nun direkt in die Städte: auf Flughäfen, Bahnhöfe und digitale Screens im öffentlichen Raum. Kapitalmarkt trifft Fußgängerzone – damit wirtschaftliche Stärke nicht abstrakt bleibt, sondern greifbar wird. Es geht um Identität, Sichtbarkeit und die Rückeroberung öffentlicher Aufmerksamkeit durch die, die Verantwortung tragen – wirtschaftlich, sozial, strukturell.

RECLAIM STRUKTUR: POLITIK MUSS LIEFERN

Migration, Zuwanderung, Bildung, Digitalisierung – ohne politische Rückenstärkung bleibt Reclaim Wunschdenken. Die Forderung nach weniger Regulatorik war allgegenwärtig. Aber es ging nicht um Anarchie – sondern um Ermächtigung. Nazanin Daneshvar brachte es auf den Punkt: „Reguliert nicht, bevor Innovation entsteht.“

FAZIT: DIE ZUKUNFT WIRD NICHT MODERIERT. SIE WIRD GEMACHT.

Die Hinterland of Things 2025 war ein Ort, an dem konkrete Lösungen verhandelt wurden. Kein Show-Off, sondern Show-How. Keine Buzzwords, sondern Umsetzung. Das wichtigste Kapital des Tages war: Vertrauen. In Talente. In Technologien. In Zusammenarbeit. Reclaim war dabei kein Slogan – es war Haltung. Eine Haltung, die Hoffnung macht.